Online-Kurse sind eine feine Sache, wenn Jemand sich geballtes Wissen, Know-How oder neue Fähigkeiten aneignen möchte. Vorteile sind, dass ein Online-Kurs von überall mit einem Laptop, Internet und zu jeder Zeit nutzbar ist.
Für den Nutzer ergeben sich so viele Vorteile, dass Online-Kurse eine absolute Daseinsberechtigung, in vielen Bereichen, mit einem hohem Stellenwert haben.
Viele Firmen nutzen seit Jahren diese Art der Weiterbildung für ihre Mitarbeiter sehr effektiv. Aber auch im Privatleben nutzen viele Menschen diese Weiterbildungsart, weil diese sich sehr gut an die Lebensweise anpassen lässt.
Mit den Jahren hat sich eine ganze Industrie um das Thema „Bildung durch Online-Kurse“ (e-learning) gebildet.
Die Hürden von Online-Kursen haben sich erhöht.
Wer mit dem Gedanken spielt einen Online-Kurs zu erstellen, diesen dann anzubieten, um sich damit ein langfristiges Einkommen aufzubauen, hat einiges an Arbeit vor sich, die sich aber unterm Strich – wenn die Hürden gemeistert sind – auszahlen kann.
Bevor mit dem Erstellen des Kurses gestartet werden kann, ist es empfehlenswert sich sehr genau mit dem Fernunterrichtsschutzgesetz (FernUSG) auseinanderzusetzen.
Einen lesenswerten Beitrag zum Fernunterrichtsschutzgesetz (FernUSG):
https://www.e-recht24.de/artikel/vertragsrecht/13168-fernusg-das-fernunterrichtsschutzgesetz.html
Die Vielfalt der Online-Kurse
Die Angebotsvielfalt läßt keine Wünsche offen, es wird mittlerweile sehr viel per Online-Kurs angeboten, z.B.
Näh-Tipps, Back-Tipps, Autotuning Tipps, Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung, Sprach-Kurse, Führungskräfte-Kurse, Sport-Kurse, Börsen-Trading-Kurse, do-it-yourself-Kurse, uvm.
Aufgrund des scheinbar unendlichen Angebots, sollte der Kunde auf einige grundlegenden Dinge achten, bevor dieser einen Online-Kurs kauft.
Was kostet ein „Online-Kurs“?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da es so unterschiedliche Zusammensetzungen von Leistungen gibt. Grundsätzlich sei gesagt, das „Angebot und Nachfrage“ den Preis bestimmt.
Die eigentliche Frage, vor dem Kauf, sollte daher lauten: Welche Summe zur Investition zur Verfügung steht.
Je mehr Leistung in einem Online-Kurs enthalten ist, desto mehr darf und wird dieser auch kosten. Die Preisspanne fängt bei unter 100 Euro an und nach oben ist keine Grenze gesetzt. Sehr spezielle Kurse werden oftmals für mehrere hundert oder auch tausende Euros angeboten. Dabei 5.000 Euro, aber auch 25.000 Euro nicht selten.
Was uns zu den „Schwarze Schafen“ in dieser Industrie bringt, denn wird z.B. ein hochpreisiger Online-Kurs verkauft, wird in kurzer Zeit sehr viel Geld verdient.
Worauf ist beim Kauf eines Online-Kurses zu achten?
Ein paar Anhaltspunkte worauf ein Kunde vor dem Kauf eines Online-Kurses achten sollte:
Art des Kurses
Wer einen Online-Kurs kauft, sollte darauf achten, ob es ein reiner Online-Kurs mit aufgezeichneten Videos ist oder ob auch Live-Webinare angeboten werden. Der Preis eines Live-Online-Kurses ist dementsprechend höher.
Anzahl der Videos
Wie viele Videos, mit welchen Inhalt werden zu Verfügung gestellt. Hat der Kurs eine größere Anzahl an Videos mit detailliertem Inhalt, so wurde mehr Arbeit investiert, was einen höheren Preis rechtfertigen kann.
Live-Webinare
Sind regelmäßige Live-Webinare vorgesehen (täglich, wöchentlich) ist das ebenfalls ein Indikator für einen höheren und gerechtfertigten Preis.
Zugriffsrecht auf den Online-Kurs – Life-Time
Je länger die Zugriffsrechte auf einen Kurs sind, desto besser. Einige Anbieter sperren nach einer gewissen Zeit den Zugang zum gekauften Kurs, somit gibt es ein „Verfallsdatum“.
Andere Anbieter, gewähren dem Käufer einen Life-Time-Zugang. Diese Art wäre zu bevorzugen, wenn es um langfristige Lerninhalten geht.
Updates
Wird der Inhalt des des Kurses immer wieder angepasst, weil das Thema immer neue Werte, Richtlinien, Inhalte fordert? Müssen neue Videos erstellt und hochgeladen werden?
So wird das ebenfalls einen höheren „Kaufpreis“ rechtfertigen. Ändert sich hingegen der Inhalt des Kurses nicht oder kaum, sollte der Kaufpreis eher im unteren Preissegment sein.
Einmal-Zahlung
Vorsicht ist bei Angeboten von Online-Kursen mit hohen Einmalzahlungen. Gerade hier sind „schwarzen Schafe“ unterwegs, weil sich schnell, viel Geld verdienen lässt.
Online-Kurse die ausschließlich mit größeren Summen von Einmalzahlungen angeboten werden, sollten sehr genau geprüft werden.
Kleingedrucktes
Wer ließt schon das Kleingedruckte / die AGB?
Im Kleingedruckten kann auf den Verzicht des Widerrufsrechts oder auf eine Einschränkung hingewiesen werden, wie z.B. die Erstattung des Kaufbetrags ist nur innerhalb von 24 Stunden möglich.
Meistens merkt der Käufer erst nach ein paar Tagen, ob der gekaufte Kurs der Richtige ist, aber dann ist es zu spät und das Geld ist weg. Keine Chance auf eine Erstattung des Kaufbetrags.
Diese Vorgehensweise kann gerade bei ausländischen Angeboten der Fall sein, da sich diese Anbieter nicht an deutsche Gesetze halten „müssen“. Ein Rechtsstreit dauert lange und kostet zusätzlich Geld.
Monatlicher Betrag / Abo Option vorhanden
Bei monatlichen Beträgen (Abo) wird im Verhältnis zur Einmalzahlung, ein höherer Betrag fällig. Im Gegenzug sollte der Kunde monatlich kündigen können. Entscheidend ist, was im Vertrag steht. Ist eine Vertragslaufzeit und eine Kündigungsfrist festgelegt, haben sich Vertragsgeber und Vertragsnehmer daran zu halten.
Für „schwarze Schafe“ sind die langfristigen Abo-Geschäft mit Online-Kursen eher weniger interessant. Einen nutzloser, wertloser, inhaltsloser Kurs würde schnell auffliegen und der Kunde würde kündigen.
Testphase möglich
Einige Anbieter bieten sogar eine Testphase an, was das Investment-Risiko sehr überschaubar macht. Gerade im Hochpreis-Segment ist das ein großer Vorteil. Testphasen können kostenlos oder gegen einen geringen Einmalbetrag (oft sogar unter 100 Euro) angeboten werden.
Solche Testphasen sind Prima, der Kunde kann sich einen Überblick verschaffen und entscheiden, ob er den Kurs kaufen möchte. Hier reichen ein paar „Test-Tage“ völlig aus.
Anbieter die Testphasen anbieten, sind von ihrem Angebot sehr überzeugt und wissen was sie anzubieten haben.
In Gegenzug sind viele Kunden, die eine Testphase gekauft haben, in Anschluss eher bereit den kompletten Kurs zum regulären Preis zu kaufen.
Inhaltlicher Mehrwert / Content
Je hochwertiger der Inhalt (Content) gestaltet, recherchiert und präsentiert ist, desto hochpreisiger wird der Online-Kurs berechtigter Weise auch sein. Das Gleiche gilt bei Live-Webinaren.
Der Preis des Kurses steigt auch, wenn wenige Anbieter, das jeweilige Thema behandeln.
Schaut man sich die Videos an, merkt man schnell, ob der Inhalt zusammengesucht und auswendig gelernt worden ist oder besteht der Inhalt aus eigenem Können, Fachwissen und Erfahrungen.
Zusammengesuchter Inhalt hat oft keinen wirklichen Mehrwert, es wird wenig Inhalt für viel Geld angeboten. (Hier könnte der Kunde selbst, z.B. bei Youtube recherchieren, was hingegen Zeit kostet. Imgrunde wird nicht Wissen oder Inhalt gekauft, sondern Zeit, denn der Kunde erspart sich das mühselige Suchen.)
Hochwertiger Inhalt hingegen kann ein vielfaches an Wert zum Kaufpreis haben.
Community vorhanden
Eine Community hat einen hohen Stellenwert. Wer einen Online-Kurs kauft, sollte darauf achten oder beim Anbieter erfragen, ob eine aktive Community vorhanden ist bzw. angeboten wird oder in der Entstehungsphase ist.
Dabei ist wichtig, dass jedes Mitglied offen in dieser Community kommunizieren kann, Fragen offen gestellt werden können und jedes Mitglied uneingeschränkt auf Fragen antworten kann.
Zensur und Einschränkungen sind Nutzer-Unfreundlich
Wenn Fragen vorab an den Admin gesendet werden müssen, um zu hoffen, dass diese Fragen beantwortet werden, hat das einen starken Beigeschmack. Das ist keine echte Community.
Wer seine Community so einschränkt und behandelt, hat wohl eine ausgeprägte Angst vor Kontrollverlust. Eine Community lebt durch das Miteinander. Und wer von seinem Kurs wirklich überzeugt ist, stellt sich auch der Kritik, wenn diese in der Community angesprochen und diskutiert wird.
Lernkurve nachweislich vorhanden
Ein Online-Kurs sollte eine nachweisliche Lernkurve haben. Oft wird das erlernte Wissen in Mini-Tests abgefragt oder noch besser, es gibt Menschen in der Community, die Erfolge durch diesen Online-Kurs nachweisen können und ihre Erfahrungen mit der Community teilen.
Letzteres hat selbstverständlich einen höheren Stellenwert, denn theoretisches Wissen ist mit angewandtem Wissen nicht zu vergleichen.
Tipp 1
Ausgaben für ein Online-Kurs vorher grob festlegen. Diesen Betrag als Fix-Punkt setzen und dann umschauen, ob ein Kurs für dieses Budget angeboten wird.
Tipp 2
Niemals aufs Widerrufsrecht verzichten, dann lieber das Angebot ablehnen und einen anderen Kurs kaufen.
Tipp 3
Als Privatperson nur in Ausnahmefällen große Einmalzahlungen leisten. Lieber das monatliche Abo wählen oder zuerst nach einem Testzugang fragen.
Tipp 4
Sich niemals unter Druck setzen lassen (Aussagen, wie das „Angebot gilt nur heute“, sollte sofort zur Vorsicht aufrufen).
Tipp 5
Den Kaufvertrag für den Online-Kurs zuschicken lassen und lesen, bevor man diesen unterschreibt.
Wer diese Hilfestellungen & Tipps bei der nächsten Auswahl eines Online-Kurses berücksichtigt, wird vermutlich eine bessere Entscheidung treffen können.
Viel Spaß!
